Michelle beginnt im Herbst bereits ihr drittes Lehrjahr im Altenpflegeheim Taucha.
Vor neun Jahren zog Michelle mit ihrer Familie von Leipzig nach Taucha. In Taucha besuchte sie die ansässige Oberschule. Dort stand in der 8. Klasse das betriebliche Schülerpraktikum an. Da Michelle schon immer in die soziale Richtung gehen wollte, entschied sie sich für ein Praktikum in der Uniklinik Leipzig. Während des 14tägigen Praktikums hat ihr besonders die Arbeit mit älteren Patienten gefallen.
„Mit Jüngeren, das ist nicht so meins.“ erzählt sie. Nach ihrem Realschulabschluss hat sie sich um eine Ausbildung zur Altenpflegerin bei mehreren Einrichtungen beworben. Nach einem Probetag im DRK-Altenpflegeheim Taucha wollte sie unbedingt bei uns anfangen: „Das Feeling hat einfach gestimmt. Alle waren sehr freundlich. Besonders hat mir das Gespräch am Ende meines Probetags mit Heimleiter Jens Pfirschke gefallen. Ab da habe ich gewusst, dass ich hier gern eine Ausbildung machen möchte.“
Michelle erzählt, dass viele ihrer Mitschüler nach der 10. Klasse auch in der sozialen Richtung etwas machen wollten. „Einige Mitschülerinnen haben das Fachabitur im Sozialwesen angestrebt. Sie haben aber zwischendurch wieder gewechselt und dann den Sozialassistenten angefangen. Die Jungs sind eher in die Handwerksberufe eingestiegen. Ich habe eigentlich alles richtig gemacht. Handel oder Handwerk liegt mir gar nicht. Und Büro erst recht nicht, das wäre mir zu eintönig, ich brauche Abwechslung und Bewegung.“
Und die erlebt sie in unserem Altenpflegeheim jeden Tag, denn kein Tag gleicht dem anderen: „Jeder Tag ist anders. Man weiß nie was einem erwartet und man lernt immer dazu.“
Besonders gefällt Michelle die Arbeit mit Menschen mit demenzieller Erkrankung. „Wir bekamen von unserer Schule die Aufgabe, eine Facharbeit über die Biografie eines Bewohners oder einer Bewohnerin zu schreiben. Ich habe mich sehr lange mit Frau Meier* unterhalten und unheimlich viele persönliche Eindrücke aus ihrem früheren Leben kennengelernt.“
Auf die Frage was Michelle Schülern empfiehlt, die in den sozialen Bereich gehen wollen, antwortet sie ganz selbstverständlich: „Es ist wichtig, dass man in verschiedene Bereiche reinschaut, um sich von allem ein Bild zu machen. Also auch ruhig mehrere Einrichtungen ansehen wie z.B. ein Pflegeheim, einen Pflegedienst oder auch die Intensivpflege.“
*Name von der Red. geändert
(Das Gespräch wurde geführt im Juni 2017.)
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