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Marcus in der Ausbildung zum Notfallsanitäter
Wir treffen Marcus Neundorf am Morgen in der Rettungswache Zwenkau. Die Nacht hatte er frei. Für ein Interview mit uns ist er extra von seinem Wohnort Taucha auf Arbeit gekommen.
Gerade verbringt Marcus Neundorf, Auszubildender zum Notfallsanitäter im 2. Lehrjahr, seine zweimonatige Praxisphase in der Rettungswache Zwenkau – hier ist er vornehmlich eingesetzt. Marcus erzählte uns von seinen Einsätzen mit den Kollegen aber auch den Praxisphasen im Bornaer Krankenhaus. Denn unsere angehenden Notfallsanitäter gehen für die Ausbildung auch in ein Krankenhaus.
Auf der Intensivstation erhielt er einen guten Überblick über die eher seltenen Krankheitsfälle, konnte so beim Legen eines Katheters und bei der Anlage einer Thoraxdrainage assistieren bzw. unter Anleitung diese selbst ausführen. Sehr gute Einblicke erhielt er im Bereich Anästhesie: Im Operationssaal konnte er alle Vorbereitungen mitmachen und durfte u.a. die Entfernung von Tumoren oder das Anlegen von Schienen bei einer Knieoperation verfolgen. Auch den Pflegebereich auf Station hat er schon kennengelernt.
Marcus hatte nach seinem Abitur den Entschluss gefasst, die Ausbildung zum Notfallsanitäter zu absolvieren:
„Direkt nach der Schule war meine Vorstellung vom Arbeiten im Rettungsdienst, dass man allzeit unter Spannung ist und viele Einsätze auf Druck mit Blaulicht fahren muss. Viele Einsätze sind aber auch entspannt, da viele Anrufer oft nicht wirklich einen lebensbedrohlichen Notfall haben. Wenn es aber richtig ernst wird, dann müssen wir funktionieren, da gibt es kein großes Überlegen, sondern dann geht es hintereinander weg.“
Suizidversuche, auffällig psychisch Erkrankte, Frakturen wie Schenkelhalsfrakturen, hypertensive Krisen oder Arbeitsunfälle, all dies waren schon Einsätze bei denen er während der Ausbildung als 3. Mann auf dem Rettungswagen mitgefahren ist. Meistens sind die Patienten im Alter von 60 bis 70 Jahren, aber Marcus war auch schon bei Kindernotfällen dabei.
„Bei Kindern ist das schon eine Besonderheit. Hier ist es wichtig, ein Gefühl zu entwickeln, wie man auf sie beruhigend einwirken kann. Aber das lerne ich von meinen Kollegen sehr gut.“
Marcus erzählt uns, dass er von seinen Kolleginnen und Kollegen sehr viel lernt – vor allem während der Einsätze.
Auf der Wache in Zwenkau ist er derzeit der einzige Azubi. Die anderen seines Jahrgangs trifft er in der Schule in Leipzig, im DRK Bildungswerk. Durch Corona wurde der Lehrstoff hauptsächlich durch Homeschooling vermittelt. Er schätzt aber den Unterricht in der Naumburger Straße vor Ort, da hier die Lerninhalte in den Praxisräumen besser vermittelt werden können.
Derzeit macht Marcus gerade seine Fahrerlaubnis: Zum Fahren eines Rettungswagens braucht er die Klasse C1. In seiner Freizeit macht er viel Sport. Ein Hobby mit regelmäßigen Terminen ist mit seiner Ausbildung wenig vereinbar. Seine 12-Stunden-Dienste fallen jede Woche auf andere Tage. Feiertage und Wochenende sind dabei eingeschlossen.
Sein Ziel ist es, seine Ausbildung erfolgreich zu durchlaufen. Danach möchte er Berufserfahrung sammeln und sich gegebenenfalls weiterqualifizieren.
Wir wünschen Marcus viel Erfolg und Freude für seine Ausbildung und natürlich einen bestmöglichen Abschluss.
Interview wurde am 04.11.2020 geführt
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